Erstmalig nahm eine Aktive des SC Delphin Salzgitter e.V. an den Europameisterschaften Schwimmen der Masters teil. Kimberly Ostermann fuhr für 10 Tage in die serbische Hauptstadt Belgrad und startete in zwei Langstreckendisziplinen. Begleitet wurde Kimi vom Freund Tim und vom Trainer Ossi.
Nach dem Düsseldorfer Start und einer Zwischenlandung in München landete der Flieger endlich nach 4 ½ Stunden in Belgrad. Anschließend ging es mit den Öffis in die Zentralstadt und dann zu Fuß zur gebuchten Airbnb-Unterkunft. Überraschend schön fanden alle anreisenden die gebuchte Unterkunft. Nach einem Ersteinkauf für die Verpflegung ging es auch gleich zur Wettkampfstätte. Neben der Akkreditierung fand am Abend dort die Teamleader-Sitzung statt, bei der es viele aktuelle Infos gab. Natürlich wurde bei dieser Gelegenheit auch das Schwimmbecken inspiziert. Wow, mega schön war es in der Schwimmhalle mit einer 50m-Bahn. Eine echte Europameisterschaftsstimmung kam auf. Am Abend fielen dann alle ziemlich geschafft ins Bett.
Am zweiten Tag wurde dann auch gleich die erste Trainingseinheit abgehalten. Die Verantwortlichen vom Ausrichter öffneten das Wettkampfbecken für Trainingszwecke, welches von Kimi gleich genutzt wurde. Neben den Starts und den Wenden wurden auch „Meter“ geschwommen und somit ausgiebig trainiert. Ein starker, aber auch schöner Eindruck, wer hier trainieren darf. Aber die Vorfreude zum ersten Start am dritten Tag stieg. Pünktlich ging es ins Bett.
Der dritte Tag war der erste offizielle Wettkampftag dieser Veranstaltung und gleichzeitig der erste Start von Kimi über die 800m Langdistanz. Nach überraschenden Änderungen entgegen der Ausschreibung gewöhnten sich alle schnell an diese neuen Vorgaben. Es gab nach der Zusammenwürfelung der gleichen Wettkämpfe der Frauen und Männer immer eine ca. ½-stündige Pause für das Einschwimmen der folgenden Wettkämpfe. Ungewöhnlich, aber auch gut. Nach dem Einschwimmen fühlte sich Kimi gut, obwohl sie sehr aufgeregt war. Der erste Start kam näher und die Aufregung stieg. Alle Aktiven mussten jeweils eine halbe Stunde vor ihren Starts sich in den Call-Room einfinden. Dort fand vom Veranstalter die Einteilung der Läufe nochmals statt und die Aktiven konnten sich vor ihrem entsprechend Lauf nochmals vorbereiten. Von dort aus gingen die Aktiven dann zur Startbrücke. Die Spannung stieg, zumal die Regularien vorsahen, dass alle Aktiven, die die Pflichtzeit nicht schaffen, für alle weiteren Wettkämpfe disqualifiziert werden. Somit war die erste Vorgabe das Erreichen der Pflichtzeit von 13:15 Minuten. Dann wurde es ernst. Kimi stand auf dem Startblock und startete. Schneller Start, tolle Gleitphase und tiefe Armzüge mit guter Frequenz. Schon nach der ersten 100m-Zwischenzeit (1:18,41 min.) war klar, wenn Kimi nicht einbricht, wird das eine tolle Zeit. So kam es dann auch. Beim Anschlag blieb die Uhr bei 11:44,95 min. stehen. Über eine Minute schneller als die Melde- und Trainingszeit im Vorfeld. Ein mega schnelles Becken war das Fazit von Kimi. Vor allem fiel der Druck wegen der Pflichtzeit weg.
Die folgenden Tage waren gespickt mit dem Besuch anderer Wettkampfstätten. So wurden die Artistik-Schwimmer, die Wasserballer und die Turm-/Brett-Springer besucht und angefeuert. Wir alle erhielten ganz viele großartige Eindrücke von anderen Aktiven, aber auch von den anderen Wettkampfstätten. Dass es so viele Wasserbecken in einer Großstadt gibt, hat uns alle überrascht. So wurden z. B. Kontakte mit dem Welt-, Europa- und deutschen Meister in der AK 30 über das 1m- und 3m-Brett Sebastian Becher geknüpft. Das war schon sehr beeindruckend.
Nach einem Tag Sightseeing holte uns der Alltag viel zu schnell wieder ein. Es startete die Vorbereitung für Kimi´s zweiten Start, der 400m Langdistanz. Start- und Wendentraining sowie Wassergefühl holen standen auf dem Trainingsplan. Alles sah gut aus und so konnte der letzte Start kommen.
Am Wettkampftag mussten wir von der Wohnung zur Bushaltestelle gehen. Da es sehr viel regnete, standen wir völlig durchnässt an der Bushaltestelle. Selbst der Bus fiel auf der 5km langen Strecke wegen diesen großen Wassermengen zur Schwimmhalle fünfmal aus, sodass wir erst spät in der Schwimmhalle ankamen. So erging es allerdings den meisten Aktiven, da viele mit dem Bus anreisten. Angekommen an der Schwimmhalle begann zeitnah das Einschwimmen. Schon die 100´er Zwischenzeiten deuteten auf einer guten Zeit hin. Wie üblich musste dann Kimi 30 Minuten vor ihrem Start sich in dem Call room einfinden. Ab da lief alles wie ein Uhrwerk. Der Einlauf war schon gewohnt großartig. Es kam der Start mit einer sehr guten Gleitphase, gefolgt von starken, tiefen Armzügen auf der Bahn. Auch in diesem Wettkampf wies die 100m-Durchgangszeit von 1:17,30 min. auf eine sehr starke Endzeit hin. Mit sehr gleichmäßigen 50´er Zeiten schwamm Kimi zu einer megastarken Endzeit von 5:35,14 min. und war damit nochmals 14 Sekunden schneller als die 400m-Durchgangszeit bei ihrem 800m Lauf. Eine bombenstarke Zeit.
In beiden Langdistanzen konnte Kimi sich jeweils auf den fünften Platz verbessern. Es fehlten nur wenige Sekunden zum Medaillenplatz, welches doch ein wenig schade war. Aber allein beide Zeiten ließen den kurzen Abstand zum Medaillenplatz vergessen. Das war schon ein sehr starker Auftritt von Kimi bei den Europameisterschaften der Masters.
Einen Tag nach dem letzten Start ging es schon wieder nach Hause. Mit einem Zwischenstopp in München landeten alle wieder müde, aber fröhlich in Düsseldorf. Von dort aus ging es dann per PKW oder Bahn weiter nach Hause. Schlussendlich waren diese Europameisterschaften der Masters sehr informativ und vor allem erfolgreich.